Julius von Bismarck
*1983 in Breisach am Rhein
Tiere sind Engel mit Fell (Alpha)
2018
Archivpigmentdruck auf Hahnemühle Rag Baryta
je 165 × 110 cm, Diptychon
Auflage 1/3 + 2 AP
Signatur auf Zertifikat
Schätzpreis: 38.000, Euro (inkl. Mwst.)
eingeliefert von alexander levy
mit Dank an Julius von Bismarck
Mit seiner Kunst fordert Julius von Bismarck unsere Gewohnheiten heraus, die Welt wahrzunehmen und uns diese anzueignen. Seine Arbeiten eint eine tiefgehende Erforschung verschiedener Formen von Raumwahrnehmung und die daraus resultierenden Realitäts konstruktionen, wobei die Konstruktion von Natur als gesellschaft liche Kategorie einen besonderen Fokus einnimmt. In Form von kinetischen Skulpturen, Foto und Videoarbeiten oder Installatio nen untersucht von Bismarck die konzeptuelle Trennung des Menschen von der eigenen Umwelt, die durch Benennungen und Klassifizierungen stetig weiter manifestiert wird. Diese geht mit einer menschlichen Machtausübung auf unsere Umwelt einher, die inzwischen katastrophale Auswirkung nach sich zieht und die menschliche Souveränität in Frage stellt.
Die Arbeit Tiere sind Engel mit Fell thematisiert, wie der Mensch Tiere nutzt, um eigene Narrative zu gestalten. Dabei bleibt die Szenerie bewusst rätselhaft: Die Tiere, bekannt aus Märchen und Fabeln, schweben scheinbar schwerelos im luftleeren Raum. Eingefasst in einen Stahlrahmen wirkt es, als würde man aus einem Raumschiff ins Weltall blicken. Diese Bildwelten stillen eine Sehnsucht und eröffnen zugleich Projektionsflächen für Natur phantasien. Die Fabeltiere sind damit nicht nur Träger von Geschichten, sondern auch Ausdruck menschlicher Imagination.
Julius von Bismarck hat in den letzten Jahren rasant seinen Platz in der internationalen Kunstszene eingenommen: Die Deichtorhallen zeigten 2024 seine Videoinstallation Grenzen der Intelligenzen. Darüber hinaus hatte der in Berlin lebende Künstler u. a. Einzel ausstellungen in der Berlinischen Galerie (2023), in der Bundes kunsthalle Bonn (2020) und in der Villa Medici in Rom (2019).