Franz Gertsch
* 1930 in Mörigen, Schweiz, † 2022 in Riggisberg, Schweiz
Acqua Serena
1995
Holzschnitt auf Japanpapier
124,5 × 106,5 cm
Edition von 24 + 2 EA rückseitig signiert, bez. EA
Schätzpreis: 45.000,- Euro
eingeliefert von der Franz Gertsch AG
Der Schweizer Künstler Franz Gertsch gilt als Pionier des Foto realismus und als Meister des modernen Holzschnitts. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägte er einen neuen Begriff des Realismus in der Malerei und erlangte mit seinen Gemälden und Holzschnitten weltweiten Ruhm.
Sein Werk, das sich durch minutiöse Detailtreue und technische Brillanz auszeichnet, bewegt sich zwischen den Polen von Foto grafie und Malerei und lotet die Grenzen beider Medien aus.
In den 1970er Jahren begann er nach Fotovorlagen zu malen.
In dieser Zeit entstanden einige seiner bekanntesten Werke, darunter großformatige Porträts und Landschaften. Seine Technik, die dem Pointillismus nahekommt, setzt sich aus zahllosen kleinen Farbpartikeln zusammen, die aus der Nähe betrachtet abstrakt erscheinen, aus der Distanz jedoch eine verblüffend realistische Wirkung entfalten.
Ein weiteres zentrales Element seines Schaffens sind seine groß formatigen Holzschnitte, mit denen er seit den 1980er Jahren neue Maßstäbe setzte. Durch die Kombination traditioneller Techniken mit einer modernen, fast fotografischen Ästhetik hat Gertsch ein Medium, das oft als veraltet galt, auf einzigartige Weise erneuert. Seine Motive wirken trotz der klaren Struktur des Holzschnitts weich und fließend. Seine Werke faszinieren durch ihre ruhige Intensität und die unermüdliche Beschäftigung mit der Beziehung von Bild und Wirklichkeit, Zeit und Wahrnehmung.
Zu seinen wichtigsten Einzelausstellungen zählen die derzeitige Retrospektive, die in den Deichtorhallen Hamburg zu sehen ist und 2024 im Louisiana Museum of Modern Art in Humlebæk (Dänemark) ausgestellt war.