Olaf Nicolai
* 1962 in Halle (Saale)
Un mondo che muore
2023
172 × 128 × 10 cm (in Objektrahmen)
Handsiebdruck
Auflage 1/5
Schätzpreis: 21.500, Euro (inkl. Mwst.)
eingeliefert von Olaf Nicolai
Olaf Nicolai zählt zu den führenden deutschen Künstlern der Gegenwart. Mit konzeptuellen Ansätzen und unterschiedlichen Medien stellt Nicolai die gewohnten Betrachtungsweisen der Alltagswelt immer wieder in Frage. Theorien aus Natur und Geisteswissenschaften übersetzt er ästhetischkünstlerisch und lässt sie so im neuen Kontext erfahrbar werden. Seine künstlerische Praxis bezieht sich auf ein breites Themenfeld: Politik und Geistesgeschichte, Philosophie, Architektur, aber auch ScienceFiction, Design und Musik.
Vor allem die Arbeit mit Sprache und Texten spielt in dem umfangreichen Werk von Olaf Nicolai eine wichtige Rolle. Der ausgebildete Literaturwissenschaftler testet Worte. So auch in der Posterarbeit Un mondo che muore – eine Welt, die stirbt.
Das Plakat erinnert an eine altmodische Werbung für einen Zirkus. Doch, was bewirbt es? Das Ende der Welt? Oder die Hoffnung
auf eine bessere Welt, die danach kommen wird? Entstanden ist das Plakat anlässlich des 100. Geburtstags von Pier Paolo Pasolini. Olaf Nicolai war vom MACRO in Rom eingeladen worden, künstlerisch auf ein Fernsehinterview, das Pasolini mit dem Dichter Ezra Pound 1967 geführt hatte, zu reagieren. Nicolai übersetzte die Atmosphäre dieses dialogischen Spiels, das er als intellektuell, aber auch als zirkushaft empfand, in diese Arbeit.
Seine künstlerischen Arbeiten und Projekte wurden in zahlreichen internationalen Einzelausstellungen gezeigt u. a. im Kunstmuseum Liechtenstein in Vaduz (2024), im DAS MINSK Kunsthaus in Potsdam (2022), im Haus der Kunst, München (2021) im Musée du Louvre (2013). 2015 bespielte Olaf Nicolai den Deutschen Pavillon auf der 56. Biennale von Venedig. Er stellte u. a. auf der docu menta X und 14 (1997, 2017), auf der Biennale von Venedig (2015, 2005, 2001) und der Berlin Biennale (2014, 1998) aus.