Raymond Pettibon
* 1957 in Tucson, USA
No Title (My First Orgasm)
1983
Tinte und Buntstift auf Papier
29,5 × 19 cm
Unikat
Schätzpreis: 32.000, Euro (inkl. Mwst.)
eingeliefert von Société, Berlin
Raymond Pettibons ist einer der wichtigsten USamerikanischen Künstler der Gegenwart. Durch die Kombination von Bild und Text greifen seine Zeichnungen die visuelle Rhetorik der Pop und Kommerzkultur auf, während sie gleichzeitig die Sprache der Massenmedien sowie klassische Texte von Schriftstellern wie William Blake, Marcel Proust, und Walt Whitman einbeziehen. Sein Themenspektrum ist breit – von Literatur, Kunstgeschichte, Philosophie, Religion und Politik über Sport bis hin zu alternativer Jugendkultur. Er erforscht das kritische Potenzial der Zeichnung und knüpft damit an die Traditionen der Satire und Sozialkritik in Werken des 18. und 19. Jahrhunderts wie William Hogarth, Gus tave Doré und Honoré Daumier an.
Tief verwurzelt in der Gegenkultur, beschäftigt sich Raymond Pettibon in den 1980er Jahren mit dem Verfall der HippieKultur, der Drogenszene sowie der Repression der etablierten Gesell schaft. Hinzu kommt die Auseinandersetzung mit Familien, Rassen und Geschlechterbeziehungen und Religiosität. Aus dieser Zeit stammt die Zeichnung No Title (My First Orgasm): Darauf be rührt ein Finger den Rand einer Sammelkarte, die Ted Kluszewski, einen amerikanischen Baselballstar der 1950er Jahre, abbildet.
Raymond Pettibon hatte zahlreiche Einzelausstellungen u. a. im Tel Aviv Museum of Art (2020), im New Museum, New York (2017), in der Sammlung Falckenberg, Hamburg (2016), in der Kunsthalle Wien (2006) und im Whitney Museum of American
Art (2005). Er stellte auf der Biennale von Venedig (2007 und 1999), der Documenta 11 (2002) und der Whitney Biennale (2004, 1997, 1993 und 1991) aus. 2001 wurde ihm der WolfgangHahn Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig Köln verliehen.