Stephan Balkenhol
* 1957 in Fritzlar
Wagenfigur
1985
Fichtenholz, Gummi
38 × 28 × 20 cm
Unikat
Schätzpreis: 27.000, Euro (inkl. Mwst.)
eingeliefert von Dr. HansJochen Waitz
Stephan Balkenhol ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen deutschen Bildhauer. Während seines Studiums bei Ulrich Rückriem an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg beginnt Balkenhol, Skulpturen in Holz zu arbeiten. Entgegen den konzeptuellminimalistischen Positionen der Skulptur der 1970er Jahre überrascht Balkenhol mit figurativen Arbeiten. Seine Plastiken beziehen sich auf die künstlerische Tradition von der frühchristlichen Skulptur bis zur Moderne. Sie zeigen Männer und Frauen: Unbekannte, Künstlerfreund*innen, Nachbar*innen oder Student*innen. Die Dargestellten symbolisieren nichts, sie erzählen nichts, sie ruhen meist in sich selbst. Sie blicken nach vorn, ohne eine Sichtbeziehung zu den Betrachtenden herzustellen.
Die Wagenfigur von 1985 ist aus Balkenhols erster Phase der Holzskulpturen. Ein Brett, vier Scheiben, ein kleiner Holzblock mit wenigen Einschnitten, mehr braucht es für Balkenhol nicht, um eine Skulptur mit menschlicher Figur zu formulieren. Sie enthält bereits wesentliche Komponenten des späteren Werkes des Künstlers: die statische Figur, die Art der Bemalung, die Materialverwendung. Die Bedeutung dieser Arbeit für den Künstler selbst dokumentiert die Präsentation in seiner ersten institutionellen Ausstellung im Kunstverein Braunschweig 1987.
Ob als kleine Skulptur aus Fundstücken oder als überlebens große Bronze, immer fasziniert die Kunst Balkenhols durch ihre Einfachheit bei gleichzeitiger Präzision. Balkenhols Werke sind in zahlreichen Museen und Sammlungen weltweit vertreten. Seine Großskulpturen prägen den öffentlichen Raum in zahl reichen Metropolen weltweit. In Hamburg sind seine Vier Männer auf Bojen die populärsten Skulpturen im Stadtbild.